Autoslalom
Automobil-Slalom ist die Motorsport-Variante des Slalom und wird auf befestigter, ebener Fahrbahn (Asphalt, Beton o. Ä.) ausgetragen. Er zählt zum Breitensport, das heißt er ist auch für Privatleute finanzierbar und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit.
In einem Einzelzeitfahren soll der Teilnehmer eine durch Pylonen und Markierungen gekennzeichnete Strecke so schnell wie möglich zurücklegen. Das Umstoßen der „Hütchen“ wird durch Addition von Strafzeiten im Sekundenbereich geahndet und erschwert somit das Erreichen einer vorderen Position. Präzision und ein sauberer Fahrstil sind somit wichtiger als reine Geschwindigkeit.
Der Start erfolgt stehend mit laufendem Motor, das Ziel wird „fliegend“ durchfahren (selten wörtlich genommen). Die gestellten Aufgaben können sein:
- einzelne Markierung
- Torfolge nach links oder rechts versetzt
- Pylonengasse bzw Spurengasse
- Folge von Markierungen in einer Linie (Schweizer Slalom)
- halbe Wende
- ganze Wend
Die Torbreite soll zwischen 2,50 und 3,50 m liegen.
Das Verschieben oder Umwerfen von Pylonen wird mit Zeitstrafen belegt, im Allgemeinen drei Sekunden pro Fehler. Das Auslassen von einzelnen Aufgaben kann mit 15 Strafsekunden belegt werden oder zum Wertungsausschluss führen. Jedem Teilnehmer stehen ein Trainings- und zwei oder drei Wertungsläufe zur Verfügung. Deren Zeiten werden addiert, zuzüglich etwaiger Strafpunkte. So führt auch nur ein einziger Fehler – sprich 3 Strafsekunden – im Wertungslauf fast immer zu einem deutlichen Rangverlust.
Der Slalomsport in Deutschland findet, je nach Streckenlänge, auf der Basis unterschiedlicher Reglements statt und ist lizenzpflichtig (DMSB-Slaloms) bzw. lizenzfrei (Clubslaloms). Teilnehmen kann also im Endeffekt jedermann, der über einen Führerschein verfügt, Jugendliche ab 16 Jahren mit DMSB-Lizenz benötigen nicht einmal die Fahrerlaubnis für PKW.
Der DMSB regelt Slaloms über 1.000m bis maximal 5.000m pro Wertungslauf und Verbände wie Motorsport-Landesfachverbände oder Regionalclubs des ADAC erstellten Reglements für Clubslaloms bis 1000m ( bis Ende 2009 – 800m).
Wendigkeit, ein geringes Leergewicht, ein gutes Fahrwerk und die richtigen Reifen sind für erfolgreiche Slalomfahrzeuge wichtiger als reine Leistung (PS).
Typischerweise sind Parkplätze, Industriegebiete, Flugplätze und auch Rennstrecken die Austragungsorte. Im Prinzip kann jeder Straßenabschnitt für einen Slalom verwendet werden.
Der Aufwand zum bloßen Mitfahren ist vergleichsweise gering. Man braucht eine Nationale Fahrerlizenz der Stufe C; das ist die niedrigste und preisgünstigste Lizenz. Es sind Fahrer zugelassen, die im Wettkampfjahr das 16. Lebensjahr vollendet haben bzw. haben werden. Das Fahrzeug muss weder neu noch verbessert sein. Insbesondere dürfen mehrere Teilnehmer auf einem Auto starten, nacheinander natürlich. Spezielle Sicherheitseinrichtungen (wie Überrollbügel) müssen nicht eingebaut sein, werden aber empfohlen. Auch wird für den Fahrer das Tragen eines feuerabweisenden Overalls nur empfohlen, ein genormter genügt. Da in der Saison an jedem Wochenende mehrere Veranstaltungen an verschiedenen Orten innerhalb Deutschlands stattfinden, ist auch die Anfahrt zur Strecke relativ kurz.
Neben den vielen regionalen und überregionalen Pokalen und Meisterschaften, wird auf nationaler Ebene eine Deutsche Meisterschaft und die Deutsche Rennslalom-Meisterschaft ausgeschrieben. Besonders letztere wird als die absolute Königsklasse im Slalomsport angesehen. Hier werden fast immer 5 km pro Wertungslauf mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von weit über 100 km/h gefahren. Die Deutsche Rennslalom-Meisterschaft wird unter anderem auf dem Hockenheimring, in Oschersleben oder in Groß Dölln durchgeführt.
Trotzdem ist der Slalom die volksnaheste Form, Motorsport zu treiben oder anzusehen, wobei der Eintritt fast immer frei ist.